So geschehen am Sonntag ‚Occuli‘ zur Einführung von Reinoldikantor Christian Drengk. Es sei ein Experiment, so Superintendentin Heike Proske. Und so ließ sie in ihre Predigt Strophen eines gesungenen Glaubensbekenntnisses einfließen. Die Gemeinde stimmte sie zu Melodien an, die Lieder des ganzen Kirchenjahres aufnahmen, vom Adventslied bis zum jubilierenden ‚Nun jauchzt dem Herren alle Welt‘.
Und auch der Predigttext, so Heike Proske, sei passend zur Einführung des Kantors ein Lied, ein Liebeslied des Propheten Jeremia an Gott. Doch darin gehe es nicht nur um fröhlichen Lobpreis. Im Gegenteil, Jeremia hadere mit Gott, der ihm die große Aufgabe, in seinem Namen zu sprechen, zugetraut habe. Ja, sogar von Gewalt sei bei Jeremia die Rede, Gewalt, die Gott seinem Propheten gefühlt angetan habe. Der Prophet müsse Anfeindungen, Hohn und Spott ertragen. Wie er erlebten auch heute Menschen: die Welt prallt manchmal auf den göttlichen Anspruch, so die Superintendentin.
Dabei tue sich immer wieder die Frage auf: „Wie geht Gottvertrauen?“ Am Ende aber stehe die Zuversicht. Auch der Prophet habe mit Gottes Hilfe den Weg von der Klage zur Hoffnung gefunden. Jeremia habe erfahren: „Trost können wir empfangen, auch wo wir Gott aus dem Blick verloren haben.“ Denn Gott selbst setze da, wo es nötig ist, immer wieder Impulse, die Mut und Zuversicht schaffen.
Auch auf Christian Drengk, so die Superintendentin, lasteten große Erwartungen. Nach dem aufwändigen Auswahlverfahren traue man ihm zu, für die Kirchenmusik an St. Reinoldi Verantwortung zu tragen, die musikalische Leitung des Bachchors innezuhaben und das musikalische Profil des Kirchenkreises entscheidend mitzuprägen. Dabei aber werde man ihn nicht allein lassen.
Verantwortliche im Kirchenkreis wie Musizierende in Chor und Ensembles sicherten dem jungen Kantor gute Zusammenarbeit und Unterstützung zu. „Wir freuen uns auf Dich, als Musiker und als Mensch“, so Kreiskantor Wolfgang Meier-Barth in seinem Grußwort.
Vorfreude auf das erste große Konzert in Dortmund unter der Leitung von Christian Drengk brachten Auszüge aus Antonin Dvoráks ‚Stabat Mater‘, die der Dortmunder Bachchor im Gottesdienst zu Gehör brachte. Die Aufführung des gesamten Werks findet am Samstag, 6. April um 19.30 Uhr in St. Reinoldi statt.
Text: Ev. Kirchenkreis Dortmund • www.ev-kirche-dortmund.de
Fotos: isabella thiel fotodesign • www.isabellathiel.de